Heimkino-Highlights im Februar 2023

Popcorn
Unsere brandaktuellen DVD-KritikenUnsere DVD Tipp4U für den Februar
In Hollywood werden bald die Oscars vergeben und auch wir sind noch mit der Aufarbeitung dessen beschäftigt, was im vergangenen Kinojahr für volle Säle gesorgt hat. Ob Teenie-Märchen oder Superhelden, Western oder Komödie – in unserer Februar-Auswahl zählt nicht so sehr, wie künstlerisch wertvoll ein Film ist, sondern auch, wie gut er uns unterhalten hat.  Was nicht bedeutet, dass wir nicht schon mit einem Auge gen USA schielen, um herauszufinden, ob wir mit unseren Oscar-Tipps richtig liegen. Und freilich auch, um zu wissen, was uns in naher Zukunft an dieser Stelle beschäftigen wird. Weil: Künstlerisch anspruchsvoll können wir schon auch. In diesem Sinne: Gute Unterhaltung!
Dead for A Dollar
Western von Morgen
Wenn wir im Jahr 2023 noch Western brauchen, dann bitte solche wie diesen hier. Denn zwischen bemühtem Neo-Western und nostalgischem Blick zurück muss es auch noch bleihaltig-harte Kost von Spezialisten wie Walter Hill geben. Am besten besetzt mit starken Frauen wie Rachel „Mrs. Maisel“ Brosnahan, Kerlen wie Willem Dafoe und Christoph Waltz und heimlichen TV-Helden wie Hamish Linklater („Legion“, Midnight Mass“). Mit extremem Braunfilter und in teils tollen Totalen folgt „Dead By A Dollar“ Kopfgeldjäger Max Borlund (Christoph Waltz), der die vermeintlich entführte Rachel (Rachel Brosnahan) aufspüren und zu ihrem Mann zurückbringen soll, aber im Verlauf seiner Suche auf seinen „Erzfeind“ Joe Cribbens (Willem Dafoe) trifft. Nun gilt es, sich für Job oder Erzfeindschaft zu entscheiden und so richtig schön klassische Westernkost äußerst routiniert zu ihrem bleihaltigen Ende zu führen.
Dead for A Dollar
Alle für Ella
Musikalisches Wolfsrudel
Alle für Ella
Lina Larissa Strahl verabschiedet sich endgültig von ihrer Zeit als Tinas beste Freundin Bibi. Längst hat sie im wirklichen Leben als LINA im Musikgeschäft Fuß gefasst, ein Karriereschritt, der ihr als Ella in „Alle für Ella“ erst noch bevorsteht. Im Film erlebt sie gerade den Sommer ihres Lebens, nicht zuletzt, weil sie mit ihren Freundinnen gerade die Band Virginia Wolfpack gegründet hat. Die soll es dank des Sieges bei einem Song Contest weit bringen, aber die Konkurrenz in Gestalt von Rapper AlfaMK schläft nicht. Der ist in Wirklichkeit gar nicht so arrogant, wie die Mädels zunächst meinen und kommt Ella gefährlich nahe. So nahe, dass Ella sogar für ein paar Passagen einsingt, die prompt in seinem Contest-Betrag landen. Ella als Konkurrenz für sich selbst? Zwischen Liebe und Karriere muss mal wieder eine Entscheidung her…
Black Adam
Zurück in die Antike
Die eine oder der andere wird sich kurz in Zeiten von „Die Mumie“ bzw. deren Ableger „The Scorpion King“ erinnert fühlen, mit dem „The Rock“ seinen Leinwand-Durchbruch hatte. Denn auch hier geht es zunächst in die Antike zurück, wo die Götter vor 5.000 Jahren Black Adam mit sagenhaften Kräften ausgestattet haben. Blöd nur, dass ihm das (fast) ewige Haft einbringt, aus der er in unserer Gegenwart endlich entrinnen kann. Fortan ist er von Rache getrieben und so mächtig, dass er zur Gefahr für die Menschheit werden könnte. Ein Glück, dass er es zuvor mit ein paar schurkischen Gegnern zu tun bekommt und so beweisen kann, dass er all seine Macht auch (mehr oder weniger) für das Gute einsetzen kann. Das tut er freilich derartig brutal, dass so manch einer von der FSK-12-Freigabe überrascht sein dürfte. Aber für ihre Zimperlichkeit waren die DC-Einträge eigentlich nie bekannt, oder?
Black Adam
Freibad
Deutschland macht sich nass
Twin

Was dem einen sein „Beckenrand-Sheriff“, das ist anderen ihr „Freibad“. In erstaunlich entspanntem Tonfall und nur gelegentlich mit erhobenem Zeigefinger lädt Doris Dörrie uns hier zu Deutschlands liebster Sommer-Beschäftigung ein: Ins „Freibad“. Hier stellt sie uns einen kleindeutschen Mikrokosmos vor, in dem reich und arm, jung und alt sowie deutsch und „ausländisch“ einander halbwegs auf Augenhöhe begegnen und zeigen dürfen, wie sehr sie alle miteinander von Vorurteilen gesteuert werden. Übrigens auch gegen die Männer. Bei Dörries „Freibad“ handelt es sich nämlich um ein reines Frauenbad, in dem erst recht das Chaos ausbricht, als nur noch ein männlicher Bademeister aufzutreiben ist. In seinen Macken und Vorurteilen darf sich hier auch das Publikum ertappt fühlen – und herzlich lachen mit dem Protagonistinnen, die letztlich mehr eint als trennt in dieser sommerlichen Feelgood-Komödie.

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