Sektflasche mit Gläsern

So schmeckt’s Silvester rund um die Welt

Essen macht glücklich? Unbedingt! Vor allem zum Jahreswechsel aber kommt dem, was auf unseren Tellern landet, noch einmal eine ganz besondere Bedeutung zu: Es soll nicht nur für den Moment glücklich machen, sondern auch die Glücksweichen für das kommende Jahr stellen. Die Traditionen sind dabei rund um den Globus höchst unterschiedlich, teilen sich zuweilen aber einen verbindenden Kern. Zum Beispiel, wenn es um Linsen geht, die nicht nur in Italien und in den USA Münzen symbolisieren und so für mehr Wohlstand im kommenden Jahr stehen. Wir sind für Sie einmal um die Welt gejettet und haben die unterschiedlichen kulinarischen Bräuche unter die Lupe genommen. Damit auch Sie ihren Lieben zum Jahreswechsel ein Stück vom Glück auf den Teller packen können.


Suppefreude aus Linsen

Leckerer Geldsegen: Die Linsensuppe

Die Spanier orakeln mit Trauben (genau 12 Stück!), die pünktlich zum Glockenschlag vertilgt werden müssen, während die Tschechen sich aus der Anordnung von Apfelkernen die Zukunft deuten. Damit in der Nacht der Nächte aber auch wirklich gar nichts schief geht, halten es unsere tschechischen Nachbarn wie die Italiener und sogar die Amerikaner: Sie löffeln am liebsten eine köstliche und wärmende Linsensuppe. Das hat natürlich seinen Grund – denn die kleinen Hülsenfrüchte gelten tatsächlich rund um die Welt als Symbol und gar als Synonym für Geld und sollen, am Silvesterabend gegessen, für das Folgejahr materiellen Wohlstand verheißen.

Zutaten (4 Personen):

  • 250 Gramm Linsen
  • 1 Bund Suppengemüse
  • 25 Gramm Butter
  • 25 Gramm Mehl
  • 50 Gramm Speck
  • 1 Zwiebel
  • 1 EL Essig
  • Salz und Pfeffer

Zubereitung:

Wer keine vorgekochten oder besonders schnell garenden, roten Linsen als Suppengrundlage verwendet, muss die noch rohen Linsen über Nacht noch vor dem Kochen einweichen lassen. Am Kochabende selbst dann das Suppengemüse klein schneiden und mit den abgetropften Linsen in ca. zwei Liter Brühe kochen, bis Gemüse und Linsen weich sind. Aus Butter und Mehl und etwas Linsenbrühe parallel dazu eine Mehlschwitze herstellen und zur Suppe geben. Wahlweise Speck (für Vegetarier einfach weglassen oder je nach Geschmack durch Räuchertofu ersetzen) und gewürfelte Zwiebeln anschwitzen und zur Suppe geben. Nach rund zehn Minuten mit Salz, Pfeffer und etwas Essig würzig abschmecken und heiß servieren.

Linsensuppe

Gutes aus dem Land der aufgehenden Sonne

Lebe lang und gesund: Toshikoshi Soba

In Japan kommt ohnehin zu zahlreichen Gelegenheiten Suppe auf den Tisch. Und wer einmal in die Welt der Ramen-Gerichte eingetaucht ist, der will sie auch nicht wieder missen. Insbesondere zum Jahreswechsel gibt man sich aber auch hier dem ein oder anderen Aberglauben in Bezug auf das Essen hin und schlürft eine ganz besondere Suppe. Die umgangssprachlich Toshikoshi genannten Soba-Nudeln in leckerer Brühe. Die Buchweizennudeln sind besonders lang und symbolisieren – richtig geraten – ein langes Leben und Glück für sich persönlich sowie die eigene Familie. Das Beste daran: Das Suppengericht für Silvester lässt sich in ihrer einfachen Variante im Gegensatz zum aufwändigen Ramen-Prozess ziemlich einfach zubereiten.

Zutaten (4 Personen):

  • 4 Portionen getrocknete Soba-Nudeln
  • 1,2 Liter Dashi-Brühe
  • 8 - 10 EL Sojasauce
  • 8 - 10 EL Mirin (japanischer Eiswein)
  • 6 EL Tenkasu (Tempurateig-Tropfen)
  • 2 Frühlingszwiebeln
  • 4 - 6 Blätter Chinakohl
  • 1 Karotte
  • Rettich
  • 1 Prise Japanische Gewürzmischung
Toshikoshi

Zubereitung:

Eine Frühlingszwiebel in dünne Ringe, eine in etwas längere Streifen schneiden. Karotte ebenfalls in feine Ringe schneiden. Chinakohl waschen und ebenfalls zerkleinern. Eine dicke Scheibe Rettich reiben und mit dem übrigen Gemüse als Einlage zur Seite stellen. Dashi-Brühe mit Sojasauce und Mirin aufkochen lassen und für einige Minuten das Gemüse hinzugeben. Anschließend das Gemüse herausnehmen und die Brühe warm stellen. In einem separaten Topf Wasser zum Kochen bringen und die Soba-Nudeln nach Packungsangabe garen (im Regelfall 3-4 Minuten). Anschließend Nudeln gut abspülen und auf tiefe Teller verteilen. Erst die Brühe, anschließend die Suppeneinlage sowie die Tenkasu dazugeben und nach Belieben mit der Würzmischung schärfen.


Stilvoller Silvesterschmaus

Aphrodisierende Delikatesse: Austern

Bei unseren französischen Nachbarn ist es eigentlich egal, ob ein Festtag ist oder nicht. Hier wird immer gespeist wie beim sprichwörtlichen hier wohnenden Gott. Insbesondere zum Jahreswechsel lässt man es sich aber auch in Frankreich ganz besonders gut gehen. Nicht nur bei der vielerorts längst verpönten Foie Gras, sondern auch bei einer Portion Austern. Die machen – außer, sie enthalten eine Perle – zwar nicht zwingend glücklich, stehen aber im Ruf, eine aphrodisierende Wirkung zu haben. Und das wiederum mag die eine oder der andere als großes Glück begreifen. Das gilt übrigens auch für den Koch oder die Köchin, die die Austern zubereiten. Mit etwas Geschick und dem richtigen Werkzeug sind Austern übrigens schnell angerichtet.

Zutaten (4 Personen):

  • 24 Austern
  • Etwas Baguette
  • Rotweinessig
  • Etwas Schalotten
  • 1 Zitrone
  • Butter
  • 1 Flasche Champagner

 

Austern

Zubereitung:

Für den französischen Gaumenschmaus besorgen Sie sich unbedingt ein Austernmesser, um die Austern zu öffnen. Wie sie anschließend vorgehen und die Austern perfekt öffnen, lassen Sie sich am besten auf Youtube von einem Profi zeigen. Mit etwas Übung und Geschick werden Sie hier schnell zum Austern-Profi. Als Beilage: Das Baguette in dünne Scheiben schneiden und mit etwas gesalzener Butter zu den Austern reichen. Schalotten klein würfeln und mit etwas Rotweinessig in eine Schale geben, Zitrone vierteln. Je nach Geschmack kann nun jeder Gast seine Austern mit oder ohne Zitronensaft und Essig-Schalottenmischung zu sich nehmen. Eine Flasche Champagner komplettiert den Festschmaus.


Klassiker aus dem Meer

Schuppen bringen Glück: Karpfen blau

Vor allem in Deutschland und hier besonders im hohen Norden gehört der „Karpfen Blau“ zu den Silvester-Klassikern, die bei keinem Menü zum Jahreswechsel fehlen dürfen. Das liegt vor allem daran, dass einer alten Tradition zur Folge, die Schuppen des Karpfens nur im Geldbeutel aufbewahrt werden müssen, um dort für eine wundersame Geldvermehrung im nächsten Jahr zu sorgen. Weil aber Geld alleine noch lange nicht restlos glücklich macht, kommt es uns nur zu Gute, dass „Karpfen Blau“ – mit Meerrettich und Salzkartoffeln serviert – auch einfach extrem lecker schmeckt und so gleich für doppeltes Glück am Abend sorgt. Denn eines ist sicher: Glück geht bekanntlich immer durch den Magen.

 

Zutaten (4 Personen):

  • 1 frischer Karpfen (nicht entschuppt!)
  • 500 ml Weißweinessig
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Karotten
  • ¼ Sellerie
  • Etwas Gewürznelken
  • 4 Lorbeerblätter
  • ¼ Teelöffel Koriandersaat
  • ¼ Teelöffel Senfsaat
  • Salz, Pfeffer

Zubereitung:

Wenn nicht bereits beim Fischhändler geschehen: Karpfen zuerst ausnehmen und anschließend gut auswaschen sowie entschuppen. Zwiebel, Sellerie und Karotten klein schneiden und mit den Gewürzen in einen Topf mit Wasser geben und für ca. zehn Minuten aufkochen lassen, bis ein Sud entsteht. Diesen im Anschluss abkühlen lassen. Karpfen mit Weißweinessig übergießen und in gut 20 Minuten „blau“ werden lassen. Den abgetropften Fisch anschließend mit dem Gemüsesud in einen Bräter geben und 20 Minuten bei mittlerer Hitze garen. Den Fisch auf einer Servierplatte drapieren und servieren. Dazu Salzkartoffeln und Meerrettich reichen, genießen und vom kommenden Geldsegen träumen.

 

Karpfen
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