Duftwelten im Herbst
Nach der Leichtigkeit des Sommers die Schwere des Herbstes und Winters? Ganz so einfach ist es nicht. Unbestritten ist aber die Tatsache, dass sich unsere Bedürfnisse ändern, sobald die Luft nicht mehr nur von wärmenden Sonnenstrahlen und fruchtig-floralen Noten erfüllt ist. Das ist nicht etwa unserer Einbildung geschuldet, sondern hat seinen Grund in durchaus wissenschaftlichen Fakten. Und die führen ganz automatisch dazu, dass wir mit dem beginnenden Herbst und Winter andere Duftnoten vorziehen, als dies noch im Sommer der Fall war. Das gilt übrigens nicht nur für klassische Parfüms, die wir auf unserer Haut tragen, sondern auch für die Geruchswelten zu Hause: Ganz intuitiv stellen wir uns auch hier auf den Jahres- und Temperaturwechsel ein. Nicht nur mit Raumdüften, sondern auch mit den olfaktorischen Nebenprodukten anderer sinnlicher Genüsse aus dem Food-Bereich. In der aktuellen Ausgabe unseres Lifestyle-Magazins haben wir auf die grundlegenden Zusammenhänge zwischen der Jahreszeit und unseren Düften bereits hingewiesen. Jetzt folgt die Kür. Bei der wir Ihnen zeigen wollen, mit welchen Düften und Duftnoten Sie es sich im Herbst ganz besonders gut gehen lassen können.
Inhalt der Seite
Holz auf unserer Haut
Die Natur macht es uns vor: Mit dem Verschwinden von Blumen und Früchten tritt das Holz wieder in den Vordergrund. Und so, wie wir im Herbst ganz andere natürliche Geruchswelten wahrnehmen können, schwenken wir auch in Sachen Parfüms intuitiv um. Das liegt übrigens an ganz natürlichen Prozessen. So hängt die Wirkung eines Dufts maßgeblich auch von der Außentemperatur ab. Der pH-Wert der Haut verändert sich mit dem Jahreszeitenwechsel ebenfalls. Und auch unser Gehirn passt sich mit seinen Geruchs-Vorlieben unbewusst an die veränderten Außenbedingungen an. Für unsere Parfümwahl bedeutet das, dass wir auf eher holzige und manchmal fast rauchige Noten umschwenken, auf Zeder etwa, Sandelholz, Harz und vergleichbare Baumhölzer und damit auf eine Schwere, die uns im Sommer erdrücken würde – im Herbst aber eine wohlig-warme Atmosphäre um sich herum verbreiten. Wer es trotzdem – auch in Erinnerung an den zurückliegenden Sommer – etwas blumiger mag, der kombiniert holzig-moosige Aromen mit floralen Noten. Und bewahrt sich so etwas von der Leichtigkeit der Sommermonate auch noch in herbstlichen Gewändern.
Wohlfühl-Aromen für Zuhause
Was für unsere Haut gut ist, kann für unsere vier Wände auch nicht das Schlechteste sein. Auch hier macht die Leichtigkeit des Sommers dem Bedürfnis nach Wärme und Geborgenheit Platz. Und die lassen sich mit ein paar wenigen Hilfsmitteln auch Zuhause erzeugen. Schließlich stimulieren Düfte und Gerüche auch hier direkt unser Gehirn, das mit der Freisetzung von Hormonen reagiert und so maßgeblichen Einfluss auf unsere Stimmung nimmt. Ätherische Öle mit den entsprechenden Duftnoten können via Diffuser oder Duftkerzen ganze Geruchswelten eröffnen, wobei insbesondere herbstlich-winterliche Aromen wie Vanille oder Zimt wahre Wunder vollbringen können. Wer dabei unter anderem schon an Lebkuchen denkt, der liegt nicht falsch. Im Herbst und Winter finden gewisse Duftnoten tatsächlich auf unterschiedliche Wege in unser Gehirn.
Die Nase isst mit
Die holzigen Gerüche von Herbstlaub und die etwas schwereren Duftnoten unserer Parfüms finden im Herbst auch auf unsere Teller beziehungsweise von unseren Tellern in unsere Nase(n). Während Nüsse in Sachen Farbton an Holz, Erde und Herbst erinnern ergänzen die Noten von Zitrusfrüchten zusammen mit ihren holzigeren Verwandten das olfaktorische Gesamtbild zu einer Kombination aus Wärme und erfrischend leichterem Charakter. Wo es andernorts heißt, dass das Auge mitisst, schließen wir die für das Geschmackserleben unabdingbare Nase mit ein. Sie bildet den Kanal, über den die „Früchte“ und Gerüche des Herbstes Stimulanzien in Richtung Gehirn aussenden. Das im Idealfall dafür sorgt, dass entsprechende Botenstoffe für Wohlgefühl sorgen. Wir jedenfalls können den Herbst bereits riechen. Und Sie?