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Heimkino par excellence
Filme und Serien, die überzeugen

In rund einem Monat werden in Hollywood wieder die Oscars vergeben. Und es wird wieder Statuetten für vorhersehbare und weniger vorhersehbare Kandidatinnen und Kandidaten geben. Wir haben freilich unser ganz eigenes Auswahlsystem. Und wir orientieren uns nicht an verschiedenen Kategorien, sondern nur an einem: der Aktualität und dem Unterhaltungswert der von uns vorgestellten Serien und Filme. Die mögen nicht immer ganz große Filmkunst sein, wollen das aber auch gar nicht. Schließlich sind leuchtende Kinderaugen im Angesicht magischer Tiere mehr wert als tausend Oscars. Und wer hat gesagt, dass nicht auch ein Unruhestifter wie „Venom“ irgendwann das Zeug für höhere Filmpreisweihen hat. Wie dem auch sei: Unterhalten werden unsere Highlights des Monats alle. Unsere Oscars gehen deshalb an...

Inhalt der Seite:

  • Here
  • Die Schule der magischen Tiere 3
  • Venom – The Last Dance
  • Hawkeye – Die komplette erste Staffel
  • Das Flüstern der Felder

 

Here

Eine kleine Ecke Welt

Dass sie sich genau in dieser Konstellation wieder getroffen haben, ist eigentlich eine kleine Sensation. Aber tatsächlich hat sich für die filmische Adaption der künstlerisch und philosophisch wertvollen Graphic Novel von Richard McGuire das Team von „Forrest Gump“ wieder vor und hinter der Kamera versammelt: Regisseur Robert Zemeckis und die beiden Darsteller Robin Wright und Tom Hanks. Dass es trotzdem nicht ganz zum neuen Kultfilm gereicht hat, liegt wohl an der schweren Vermittelbarkeit der Vorlage: „Here“ erzählt – immer aus dem gleichen Blickwinkel eines gleichbleibenden Ortes über Jahrmillionen und über Generationen – die Geschichte(n) derer, die hier vorüberziehen, jagen und wohnen. Vom Dinosaurier bis zu den Familien, die an dieser Stelle ein Haus bewohnen. Der Film fokussiert dabei besonders auf das von Hanks und Wright gespielte Ehepaar, dessen Geschichte ein erzählerischer Anker im Strudel der übereinanderliegenden Zeiten ist. Trotz des großen Bogens muss das freilich ein Kammerspiel bleiben. Und das ist am Ende ein bisschen zu wenig für ganz großes Kino.

Die Schule der magischen Tiere 3

Die Eier legende Wollmilchsau

„Die Schule der magischen Tiere“ von Margit Auer hat ja schon einige zauberhafte Tierwesen kommen und gehen sehen, aber dieses hier dürfte neu sein: die Eier legende Wollmilchsau. So bezeichnet man in Bayern das Tischleindeckdich unter den Tierwesen, ein Tier, das wirklich alles abwirft, was man sich wünschen kann. Und genau das ist die Franchise rund um die Schule, deren Schüler sprechende Haustiere haben, auch für ihre Schöpferin bzw. den Filmverleih. In schöner Regelmäßigkeit brechen die Filmadaptionen der Kinderbuchreihe Zuschauerrekorde. Und das, ohne dass die Produktion Budgets in Hollywoodgröße verschlingen würde. Im Gegenteil: Der Aufwand bleibt so überschaubar wie die Storys, denen selbst ein junges Publikum problemlos folgen kann. Und daran hat sich auch mit dem im Tierfall prominent gesprochenen dritten Teil wenig geändert. Bei 15 Hauptbänden und bislang neun Spin-offs bleibt trotzdem noch reichlich Material für die nächsten zehn Teile. Nur die aktuellen Schüler, die sind dann wirklich zu alt …


 

Venom

The Last Dance

Das Spin-off rund um Spider-Man-Widersacher „Venom“ hat eine holprige Reise hinter sich. Nie so richtig angenommen worden von der Kritik, hat sich die Reihe insbesondere dank Hauptdarsteller Tom Hardy eine loyale und begeisterte Fangemeinde erspielt, die sich allenfalls darüber beschwert, dass das ganze Spektakel noch ein wenig brutaler daherkommen könnte. Das liegt unter anderem auch daran, dass man mit „Deadpool“ ja bereits gezeigt hat, wie R-Rated im Comic-Kosmos funktioniert. Aber die „Venom“-Filme sind insbesondere wegen des losen Mundwerks des außerirdischen Symbionten kaum weniger lustig als die Merc-with-a-Mouth-Actioner. Im dritten Teil verabschiedet sich Tom Hardy wohl von der Rolle. Und Eddie Brock von dem außerirdischen Parasiten, mit dem er gemeinsam ein letztes Mal das uns bekannte Universum retten darf. Dabei ging es selten so rabiat und durchgeknallt zur Sache wie hier. Schade eigentlich, dass es damit nun vorbei sein soll.

Hawkeye

Die komplette erste Staffel

Weihnachten ist zwar schon wieder ein paar Takte her – aber die nächste besinnliche Zeit kommt bestimmt. Und „Hawkeye“ ist vielleicht das Weihnachtlichste, was das Marvel Cinematic Universe – diesmal in Form einer Serie auf Disney+ – bislang hervorgebracht hat. Clint Barton (Jeremy Renner) hat seine infolge des „Endgame“-Dramas eingeschlagene Vigilanten-Karriere inzwischen an den Nagel gehängt und trauert insbesondere seiner Partnerin Black Widow nach. Da hilft ein (metaerzählerisch genial platziertes) „Avengers“-Musical genauso wenig wie die Anwesenheit seiner Kinder in New York kurz vor Weihnachten. Als er dann auch noch mit der jungen Bogenschützin Kate Bishop (Hailee Steinfeld) in ein Abenteuer stolpert, das neben Echo auch die kleine Widow-Schwester Yelena einführt, sind wir vollkommen begeistert. Diese Marvel-Serie hat Humor, fein inszenierte Action und Weihnachtsspirit und gehört (neben „Loki“ und „WandaVision“) zu den bislang besten Einträgen im seriellen MCU.

Das Flüstern der Felder

Das Böse im Menschen

Unter der unfassbar schön anzuschauenden Heimkinoleinwand verbirgt sich bei „Das Flüstern der Felder“ der Mensch in seiner ganzen Niedertracht. Die Macher von „Loving Vincent“ haben sich für ihr bukolisches Drama der gleichen Technik bedient wie bei ihrem Überraschungserfolg und echte Schauspieler mit Aquarelltechnik zu bewegten Kunstwerken verfremdet. Basierend auf einem polnischen Bestseller, der seinem Schöpfer 1924 auch den Literaturnobelpreis eingebracht hat, geht es um das junge Bauernmädchen Jagna (Kamila Urzedowska), das als Dorfschönheit allseits angehimmelt wird, letztlich aber vom reichsten Bauern im Dorf als neue Ehegattin von seiner Mutter „abgekauft“ wird. Glücklich wird Jagna bei dem Patriarchen nicht, im Gegenteil. Sie frischt ihre Affäre (und große Liebe) mit dessen (verheirateten) Sohn wieder auf und bietet der missgünstigen und brutalen Dorfgemeinschaft Angriffsfläche für ein hasserfülltes Spektakel. So schön kann menschliche Niedertracht aussehen.

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