
Die besten Musik-Alben des Monats
Die Musik-Tipp4U für den AprilOhne die unerwartete Kollaboration des Briten Elton John mit der US-Amerikanerin Brandi Carlile wären unsere Tipp4U im April eine rein nationale Angelegenheit. Wenn man mal von den Wurzeln einer Helene Fischer oder eines Giovanni Zarrella absieht. Stilistisch sind wir da schon breiter aufgestellt: Von sanften Kinderliedern über Schlager bin hin zu Italo-Pop und metallischem Hartklang haben wir so ziemlich alles dabei. Zwischen sämtlichen Stühlen: Der wunderbare DJ Koze, der mit u. a. Damon Albarn, Soap & Skin und The Notwist an seiner ganz eigenen Version von musikalischer Breite arbeitet. Sein „Pure Love“ ist schon seit einigen Monaten fest für unseren Sommerhit 2025 vorgemerkt. Die ersten Sonnenstrahlen können wir bereits spüren! Viel Spaß beim musikalischen Sonnenbad!
Inhalt der Seite:
- Eisbrecher
- Helene Fischer
- Giovanni Zarrella
- Thomas Anders
- Inka Bause
- Elton John
- DJ Koze
Eisbrecher
Kaltfront
Cool waren sie ja schon immer, die eiskalten Deutschrock-Titanen von Eisbrecher. Was sich nicht nur in ihren Live-Shows ausdrückt, sondern auch in ihrem ungebrochenen Erfolg mit zuletzt zwei Alben an der Spitze der Charts. Doch im Vergleich mit der „Kaltfront°“, mit der sie uns nun zu Leibe rücken, war ihre „Sturmfahrt“ ein eher laues Lüftchen. Das zeigt sich schon in der denglischen Vorabsingle „Everything is wunderbar“, bei der eben nichts wunderbar, sondern alles eigentlich eine ziemliche Katastrophe ist. Ein Aufruf dazu, eben nicht still sitzen zu bleiben, während die Welt mit uns zugrunde geht, sondern gegebenenfalls aufzustehen und mutig Widerstand zu leisten. Ganz ohne beißenden Zynismus und musikalische Härte geht es dabei freilich nicht zu. Aber ein bisschen cooler zu werden, bedeutet ja nicht, auch weicher und abgeklärter zu sein. Im Gegenteil: Eisbrecher walzen durch die emotionalen Eisberge unserer Welt wie weiland die Titanic. Mit dem Unterschied, dass sie statt am Grund des Ozeans an der Spitze der Charts landen werden.
Helene Fischer
Die schönsten Kinderlieder 2
Kindern gehört die Zukunft. Nicht nur in Deutschland, sondern überall auf der Welt. Und dass Kinder auch ihre ganz persönliche Zukunft sind, das hat Helene Fischer vor etwas mehr als drei Jahren selbst erfahren dürfen, als sie erstmals Mutter einer kleinen Tochter wurde. Seither hat sie nicht nur ihre Karriere wieder in Angriff nehmen, sondern sich auch dem Gesang für die Kleinsten widmen können. Nur eben mit einer sehr viel größeren Zielgruppe: Ende 2024 ist der erste Teil ihrer Kinderliedersammlung erschienen, begleitet von der ein oder anderen scheinheiligen inhaltlichen Diskussion, aber erfolgreich genug, um jetzt Teil 2 folgen zu lassen. Abermals unterstützt von glockenklaren Kinderstimmen und abermals so breit in der Auswahl, dass wirklich für jeden Kinder- und Elterngeschmack etwas dabei sein dürfte. Nicht umsonst hieß es schon bei Herbert Grönemeyer: „Kinder an die Macht!“
Giovanni Zarrella
Universo
Warum wirkt Giovanni Zarrella eigentlich immer so entspannt? Vielleicht, weil er endlich genau dort angekommen ist, wo er hingehört. Nach seinen Stationen als „Popstar“, Schlager-Sänger und Moderator hat er über den Umweg italienischer Klassiker seine musikalische Heimat gefunden: beim Italo-Pop in seiner reinsten Form – mit einer ordentlichen Prise Disco im Blut. Und das steht ihm ausgezeichnet! Singles wie „Danza“, „Fantastico“ und „Mi Piace“ sprechen für sich. Kein Wunder also, dass er den mit seinen „italienischen Sommernächten“ begonnenen Weg auf seinem neuen Album konsequent weiterverfolgt. „Universo“ ist eine persönliche Einladung in „sein“ Italien, sein musikalisches Universum. Hier vereint er alles, was ihm am Herzen liegt – und noch wichtiger: alles, was man nicht nur hören, sondern auch fühlen und durchtanzen kann. „Siamo l’Universo, e l’Universo ascolterà“ – „Wir sind das Universum und das Universum wird zuhören“, heißt es im Titeltrack. Und wenn alles nach Plan läuft, wird auch der Sommer 2025 wieder im Zeichen langer, italienischer Nächte stehen.
Thomas Anders
…sings Modern Talking
40 Jahre Modern Talking, das ist vor allem für die beiden ein Grund zu feiern, die über Jahre hinweg gut verdient haben mit dem eingängigen Disco-Pop: Dieter Bohlen und Thomas Anders. Nun sind sie ja seit ewig und drei Tagen kein Duo mehr – weshalb es sich Thomas Anders nun alleine nicht nehmen lässt, noch einmal ein bisschen zu verdienen am früheren Ruhm. Sechs Modern Talking Alben wird er bis Ende des Jahres bei Edel veröffentlichen. Jedes davon in „seiner“ Version. Das heißt: Neuaufnahmen mit moderneren Sounds in 3D Atmos (wer auch immer das beim stampfenden Modern Talking Sound wirklich braucht), immerhin aber die Original Backgroundsänger und unter Hinzunahme der (neu produzierten) Originalspuren. Mit „Let’s Talk About Love“ folgt nach „The 1st Album” bereits der zweite Wurf. Von dem vor allem „Cheri Cheri Lady“ noch immer in bleibender Erinnerung ist.
Inka Bause
Inka
Dass die muntere Moderatorin von „Bauer sucht Frau“ bereits zu DDR-Zeiten ein flotter Feger mit kolossaler Karriere war, das wissen vielleicht die wenigsten. Aber tatsächlich war die blonde Bause schon mit 16 ein Teenie-Star. „INKA“ vereint zum 40. Bühnenjubiläum die zwei hüpfenden Herzen, die in der Brust der smarten Sängerin schlagen: Das Ost- und das West-Herz. Zwei lange Leben praktisch, die sich auf dieser rastlosen Reise durch vier Jahrzehnte in eins fügen. 40 Songs enthält das Album demnach, dazu ein üppig gefülltes Booklet. Und längst lässt es sich die taffe TV-Queen nicht nehmen, die Texte für ihre süßen Songs selbst zu schreiben. Wer weiß: Vielleicht hat es sogar die ein oder andere amüsante Alliteration in die Strophen der Lieder geschafft. Sicher ist scheinbar nur eines: INKA ist immer „in“.
Elton John & Brandi Carlile
Who believes in angels?
Jedes Mal, wenn man denkt, dass er sich jetzt doch irgendwann auf sein „Altenteil“ zurückzieht, kommt Paradiesvogel Elton John mit einer neuen Überraschung um die Decke. Wie etwa mit diesem Kollabo-Album, das per se ja gar nicht so Neues ist, weil Elton John und die amerikanische Rockmusikerin ja schon vorher äußerst fruchtbar zusammengearbeitet haben. Für „Who Believes in Angels?“ haben ihnen gerade mal 20 Tage gereicht, an denen sie Songs aus beider Federn und mit Texten von Carlile und Bernie Taupin versehen eingespielt haben. Übrigens nicht allein, was das Projekt fast schon zu einer Supergroup werden lässt. Neben Weltklasse-Bassist Pino Palladino werden die beiden von Red-Hot-Chili-Peppers-Drummer Chad Smith und Ex-RHCP-Gitarrist Josh Klinghoffer unterstützt. Es braucht keine Engel, um uns daran glauben zu lassen, dass das eine richtig runde Sache geworden ist.
DJ Koze
Music Can Hear Us
Sein Name mag in manchen Ohren ordinär klingen (obwohl er sich ja zuweilen wie das englische „cosy“ ausspricht), aber seit Jahrzehnten steht Stefan Kozalla – zunächst als Teil des Hamburger Fischmob, später als erfolgreicher DJ und Produzent – für ausgewählten und anspruchsvollen Schönklang zwischen HipHop-Beats, Electronica und folkloristischem Experiment. Satte sieben Jahre liegt sein letzter Albumwurf „Knock Knock“ (2018) bereits zurück, weshalb das surreal betitelte „Music Can Hear Us“ mehr oder weniger sehnlich erwartet wurde. Und womit? Mit Recht! Denn bereits das vorab ausgekoppelte „Pure Love“! hat sich mit Blur- und Gorillaz-Frontmann Damon Albarn am Mic mitten im Winter zur veritablen Sommer-Hymne gemausert. Und auch der Rest der Gästeliste lässt erahnen, wie exklusiv die Platzvergabe für diesen Spacetrip vonstatten gegangen sein muss. Da schaut nicht nur US-Sängerin Sophia Kennedy oder die Düsseldorf Düsterboys vorbei, auch Markus Acher von The Notwist lässt sich nicht lumpen. Und Anja Plaschg alias Soap & Skin ist auf gleich zwei Nummern vertreten. Wenn Musik Ohren hätte, sie wurde Koze hören.
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