
Dezemberträume in Melodien
Soundtrack für SchneeflockenAlles Weihnacht, oder was? Mitnichten. Zwar wagen sich die wenigsten Künstlerinnen und Künstler mit neuem Material in den Dezember, aber dafür, dass es neben dem ein oder anderen Weihnachtsalbum auch noch wirklich etwas zu feiern gibt, sorgen immerhin einige Jubiläen, die wiederum Weihnachtsbaum-geeignete CD- und Vinyl-Editionen nach sich ziehen. Uns jedenfalls zucken schon ganz nervös die Augenlider und Ohrhärchen, wenn wir an ein paar der anstehenden Releases denken. Schließlich gehören unter anderem Pink Floyd, die Beatles und Prince nicht unbedingt zu den kleinsten Namen im Musikgeschäft. Weshalb alles, was hier auch nur irgendwie veredelt in den Handel kommt, von uns ganz frenetisch gefeiert werden sollte. Oh du fröhliche Vinylsammler-Nacht! In diesem Sinne: ein gesegnetes Fest!
Inhalt der Seite:
Pink Floyd
Wish You Were Here (50th Anniversary)
50 Jahre, das ist eine verdammt lange Zeit! 50 Jahre ist es her, dass das damals neunte Studioalbum der britischen Kult-, Kunst- und Psychedelic-Rocker Pink Floyd das Licht der Welt bzw. die Nadel der Schallplattenspieler (CD gab’s damals ja noch nicht!) erblickte. 50 Jahre, in denen dieser Klassiker der Musikgeschichte mit seinem unvergesslichen Titelsong eigentlich kein bisschen gealtert ist. Das gilt nicht nur kompositorisch, sondern auch soundtechnisch. Denn: So gut geklungen wie auf den neuen CD-, Vinyl- bzw. Blu-Ray-Audio-Ausgaben hat dieses Meisterwerk noch nie. Zumal sich zum „Grundmaterial“ einige Studioraritäten mit bislang unveröffentlichten Demos und alternativen Versionen gesellen, die neue Einblicke in den Schaffens- und Entstehungsprozess des Albums bieten. Fast so, als wären wir dabei gewesen. „Wish You Were Here“ eben …
The Beatles
Anthology Collection
Wann, wenn nicht kurz vor Weihnachten, macht der Release eines neuen Box-Sets der Beatles besonders Sinn? Schließlich dürften eingefleischte Fans längst schon fast alles der vier Pilzköpfe besitzen. Und wer lediglich die größten Hits haben wollte, der durfte vor nicht allzu langer Zeit auf remasterte (und ergänzte) Versionen des Roten und des Blauen Albums zurückgreifen. Nun also die „Anthology“-Reihe, die schon in den Neunzigern fast alles versammelt hat, was die Beatles je aufgenommen haben. Immerhin von Remastering-Juwelier Giles Martin feingeschliffen, der sich allerdings mehr als die bislang drei veröffentlichten „Anthologies“ vorgenommen hat. Mit Volume 4 erscheint nämlich erstmals eine neue „Anthology“, auf der sich neben „Now And Then“ 17 Songs befinden, die bislang nur auf den „Super Deluxe“-Editionen ihrer Albumklassiker zu finden waren. Darüber hinaus 13 (!) Aufnahmen, die zuvor gänzlich unveröffentlicht geblieben sind. Für Beatles-Sammler das vielleicht schönste Weihnachtsgeschenk überhaupt, für Komplettisten zumindest die Möglichkeit, mit dem Erwerb des auch einzeln erhältlichen Volume 4 das Gewissen ein wenig zu beruhigen.
Prince
Around The World In A Day
Nur ein Jahr nach seinem Jahrhundertalbum „Purple Rain“ und ein weiteres vor dem nächsten Jahrhundertwurf „Parade“ (mit dem unsterblichen „Kiss“) veröffentlichte Prince Rogers Nelson 1985 „Around The World In A Day“. Ein Album, dem die ganz große Strahlkraft auch von „Sign O’ The Times“ fehlen mag, das musikalisch aber zum Außergewöhnlichsten gehört, was der kleine Funk-Gott aus Minneapolis zu Lebzeiten veröffentlicht hat. Eine psychedelische Wundertüte an großartigen Songs, die für sich stehen sollten, weshalb Prince auch auf nur minimalen Publicity-Maßnahmen bestand. Trotzdem warf sein persönlicher „Sgt. Pepper“ mit „Raspberry Beret“ und „America“ zumindest zwei veritable Hits ab, die unter anderem vom irrlichternden Titelsong und vom hypnotisch knatternden „Tamborine“ flankiert werden. 40 Jahre später gibt es jetzt (endlich) ein Remastering von Bernie Grundman, zu dem sich für die CD- bzw. Vinyl-„Deluxe“-Editionen noch zahlreiche Remixe bzw. B-Seiten der jeweiligen Singles gesellen. Eigentlich unverzichtbar.
No Angels
It’s Christmas
Wenn da nicht ein kleines bisschen „Heal the World“ mitschwingt! Die No Angels glauben offenbar noch immer daran, ihre vor 25 Jahren gestartete Karriere noch einmal kickstarten zu können, und schießen knapp fünf Jahre nach Release ihres Debüt-Remakes „20“ ein – Achtung! – Weihnachtsalbum hinterher. Was in Anbetracht der RTL-Spendenaktion sicher supergut gemeint ist, aber eben auch nicht gerade von sprudelnder Kreativität beim ehemaligen Girlgroup-Wunder aus Deutschland zeugt. Aber was soll’s. Es ist wirklich schön, das gereifte No-Angels-Quartett wiedervereint und noch einmal gut bei Stimme erleben zu dürfen, insbesondere deshalb, weil derlei Engelschöre zu Weihnachten ja durchaus sinnvoll sind. Für „It’s Christmas“ (was sonst?) widmen sich Sandy, Lucy, Nadja und Jessica naheliegenden Weihnachtsklassikern wie eben „Santa Claus Is Comin’ To Town“, „Have Yourself A Merry Little Christmas“, „Let It Snow!“ oder eben „Silent Night“, versäumen es aber nicht, zumindest einen neuen Song beizusteuern: „I Still Believe“ klingt zwar nach eingangs erwähntem Benefizklassiker, aber auch hier gilt der bayerische Ausspruch: „Wenn’s hilft …“.
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