Heimkino-Highlights im Januar 2023

Heimkino-Highlights im Januar 2023
Unsere brandaktuellen DVD-Kritiken Unsere DVD Tipp4U für den Januar
Alles Neue macht nicht nur der Mai, sondern schon der Januar. Mit dem wir nicht nur ins kalendarische Jahr starten, sondern auch eine neue Saison aufregender Film-Highlights begrüßen dürfen. Ob lustige Komödie, packender Actioner oder märchenhafte Science-Fiction ist uns dabei egal. So lange Stars wie Liam Neeson, Robert de Niro, Gerard Butler oder Tilda Swinton mitwirken und uns für kurze Zeit aus der kalten Realität des Winters in die emotionale Hitze der Traumfabrik entführen. Egal, auf wen Ihre Wahl fällt: Wir garantieren allerbeste Unterhaltung!
On The Line
Nicht Auflegen!
Der gute Mel Gibson ist auch nicht mehr der Jüngste. Weshalb er nicht mehr den agilen „Mad Max“ oder draufgängerischen „stahlharten Profi“ geben kann, aber immer noch für die ein oder andere Thriller-Überraschung gut ist. „On The Line“ ist zwar nicht so innovativ, wie er es gerne wäre – siehe erfolgreiche Telefonthriller-Vorgänger der Marke „Nicht auflegen!“ oder „The Guilty“ - aber doch für aufregende und gut gespielte 100 Minuten gut. Gibson gibt hier den Moderator einer nächtlichen Radiosendung, der „on air“ von der Entführung seiner Tochter erfährt und vom Täter in ein fieses Katz- und Mausspiel gezwungen wird. Um seine Familie zu retten, muss er nicht nur selbst überleben, sondern auch die Identität seines Peinigers herausfinden – und das, während die ganze Stadt ihm zuhört …
On the Line
Chase
Nichts hält ihn auf
Chase

Wer in der Anfangsszene meint, den Film schon gesehen zu haben: Nein, bei „Chase“ handelt es sich nicht um die umbetitelte Neuauflage von „Spurlos“ mit Kiefer Sutherland, bei dem es sich ja auch schon um ein Remake gehandelt hat. Aber der Auftakt in beiden Filmen wirkt tatsächlich fast identisch. Auch der Rest von „Chase“ kann dem großen Vorbild nicht ganz entkommen, eben weil wir die Geschichte von der unvermittelt an der Tankstelle verschwundenen Ehefrau (Jamie Alexander) so oder so ähnlich schon einige Male gesehen haben. Bleibt immerhin ein Argument: Der immer gute Gerard Butler, der hier den Ehemann der so plötzlich Verschwundenen gibt und wegen anhaltender Eheprobleme selbst unter Verdacht gerät. Also nimmt er das Gesetz in die eigene Hand – bis zum gar nicht mal soooo überraschenden Finale. 

Alienoid
Zukunft ist Vergangenheit
Was gibt es schöneres, als richtig hoch budgetierte südkoreanische Wire-Fu-Action in historischem Gewand? Richtig: Richtig hoch budgetierte historische Wire-Fu-Action, die sich mit aufwändig getrickster Science-Fiction mischt. Think „Cowboys & Aliens“, nur in Asien. „Alienoid“ mag im Titel nach billigem Sci-Fi-Trash klingen, macht in Wirklichkeit aber eine Menge Spaß. Nicht zuletzt wegen des fantastischen Plots, nach dem eine außerirdische Rasse ihre Gefangenen seit Jahrhunderten auf der Erde in unwissenden Menschlein quasi interniert. Das gibt den Filmemachern die Gelegenheit, zwischen futuristischem Jetzt und Vergangenheit hin- und herzuswitchen und uns ein an Schauwerten reiches Spektakel, wie wir es von Südkoreas Genreregisseuren mittlerweile gewohnt sind.
Alienoid
Halloween Ends
Alles hat (k)ein Ende ...
Halloween Ends
Wir sind uns nicht ganz sicher, wie ernst es den Filmemachern mit dem „Ende“ der legendären Horror-Saga um Michael Myers wirklich ist, aber der Titel des dritten von David Gordon Green inszenierten Beitrags lässt eigentlich kaum Zweifel zu. „Halloween Ends“ spielt zum Großteil einige Jahre nach den Ereignissen von „Halloween Kills“ und hat neben Jamie Lee Curtis in ihrer ikonischen Rolle den jungen Studenten Corey zum Protagonisten erklärt. Der wird eher unfreiwillig und tragisch zum Teil der Myers-Saga und könnte in schönster „Saw“-Manier zu einer Art Nachfolger herangezogen werden. Aber ganz so einfach macht David Gordon Green es seinen Zuschauern zum Glück nicht. Er jagt „Scream-Queen“ Laurie Strode ein letztes Mal durch die wenigen Höhen und vielen Tiefen einer mörderischen Auseinandersetzung mit ihrer Nemesis. Und bringt zumindest seine Trilogie befriedigend zu Ende ...
Three Thousand Years Of Longing
Es war einmal ...
Wer gedacht hätte, der legendäre „Mad Max“-Regisseur George Miller könne keine Märchen erzählen, der hat wohl vergessen, dass auch „Schweinchen Babe“ und „Happy Feet“ auf das Konto des Australiers gehen. „Three Thousand Years Of Longing“, mit viel Tam-Tam vergangenes Jahr in Cannes präsentiert, ist allerdings ein Märchen für Erwachsene. Erzählt wird die visuell eindrucksvolle Geschichte einer einzelgängerischen und verträumten Literaturwissenschaftlerin (Tilda Swinton), der in Istanbul eine kleine Glasflasche mit spektakulärem Inhalt in die Hände fällt. Die Flasche beherbergt  einen echten Dschinn (Idris Elba), dessen Wunscherfüllung die Akademikerin allerdings ablehnt. Lieber will sie seine Lebensgeschichte hören, an deren Ende doch ein tiefer Wunsch in ihr aufkeimt. Ein faszinierendes, opulentes und zuweilen forderndes Filmwagnis mit zwei magischen Hauptdarstellern.
Three Thousand Years of Longing
Jagdsaison
Hangover*in
Jagdsaison
Es kommt nicht allzu häufig vor, dass wir deutsche Komödien wirklich lustig finden. Wenn wir also „Jagdsaison“ als eine der wenigen Ausnahmen von der meist peinlich-postpubertären Regel loben, dann darf man sich auf einiges gefasst machen. Freilich: Der Film ist kein rein hiesiges Gewächs, sondern geht auf die in Sachen schwarze Komödie sehr viel erfahreneren Dänen zurück. Deren Vorlage holen Regisseur Aron Lehmann und seine wunderbaren Darstellerinnen (u.a. Rosalie Thomass) nach Deutschland – und zwar ohne sie humoristisch zu verwässern. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die von ihrem Mann verlassene Eva (Rosalie Thomass), deren beste Freundin Marlene ebenso für dessen neue Influencer-Freundin schwärmt wie ihre Tochter. Wie es Umstände und Liebesleben wollen, geht es für Marlene, Eva und deren Nachfolgerin auf einen gemeinsamen Wellness-Trip nach Dänemark. Und der läuft ähnlich komisch aus dem Ruder, wie so manch hochzeitsbedingter „Hangover“…
Pfad der Vergeltung
Alter schützt vor Action nicht
Nein, das hier ist nicht die inoffizielle Fortsetzung von „R.E.D.“, auch wenn zwei der prominenten Darsteller von „Pfad der Vergeltung“ durchaus als „retired – extremely – dangerous“ durchgehen könnten. Die Rede ist von Robert de Niro und John Malkovich, die sich – offenbar in Drehpausen für bedeutendere Filme – nicht zu schade dafür waren, diesem kleinen aber feinen Actioner ihr schauspielerisches Gewicht zu leihen. Im Mittelpunkt freilich steht ein anderer: Ex-Junkie Shelby (Jack Huston) wird Zeuge, wie seine Verlobte an einer Überdosis stirbt und beschließt, mit dem organisierten Drogenhandel, der das Städtchen im Griff hat (Stichwort Opioid-Krise), aufzuräumen. Bewaffnet mit einer Nagelpistole und im Wettlauf mit dem Gesetz (de Niro als örtlicher Sheriff), welches das einsetzende Blutbad gerne verhindert hätte. HipHop-Fans aufgepasst: Der Kartellboss wird von Migos-Rapper Quavo verkörpert …
Pfad der Vergeltung
The Last Manhunt
Im Western viel Neues
The last Manhunt
Fast schon eine Art Neo-Western ist diese letzte Menschenjagd. Nicht zuletzt, weil sie mit klassischen Cowboy-Klischees bricht und die indigenen Ureinwohner Amerikas in den Mittelpunkt der offensichtlich wahren Geschichte stellt. Weil ein junger Wüstenläufer damit scheitert, für sich und seine Geliebte Carlota den Segen ihres Häuptling-Papas zu erhalten, kommt es zum tragischen Zwischenfall, der das Liebespaar zu Flüchtenden durch die glühend heiße Mojave-Wüste macht. Ihnen auf den Fersen nicht nur der örtliche Sheriff, sondern auch zwei indianische Spurenleser, von denen einer von keinem Geringeren als Jason Momoa verkörpert wird.  Als letzte „echte“ Menschenjagd des Wilden Westens vermarktet, ist „The Last Manhunt“ zumindest eines: Ein spannendes Update im Genre-Katalog.
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